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Wissenschaftsrat zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel

06.02.2013 HOCHSCHULEN

Ergebnisse der Wintersitzungen des Wissenschaftsrates in Berlin (23. – 25. Januar 2013

Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel war der Wissenschaftsrat anlässlich seiner Wintersitzungen zu Gast im Bundeskanzleramt. Wolfgang Marquardt, Vorsitzender des Wissenschaftsrats, nahm die am Vortag von Bundestag und Französischer Nationalversammlung gemeinsam begangenen Feierlichkeiten zum fünfzigjährigen Bestehen des Elysée-Vertrages zum Anlass, auf den Beitrag der Wissenschaft zur Völkerverständigung und Europäischen Integration hinzuweisen. Beispielhaft nahm er Bezug auf die Leistungen der Mittel- und Osteuropaforschung in Deutschland und einer französisch-deutschen Forschungseinrichtung in Berlin, beides zugleich Beratungsgegenstände der Wissenschaftsratssitzungen.

Zum dritten Mal in Folge ist der Aachener Ingenieurwissenschaftler Wolfgang Marquardt auf den Januarsitzungen des Wissenschaftsrates, zu deren traditionellen Tagesordnungspunkten die Wahlen zählen, zum Vorsitzenden des Wissenschaftsrates gewählt worden. Auch seine Kolleginnen Regina T. Riphahn und Antje Boetius sind in ihren Ämtern als Vorsitzende und als stellvertretende Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission bestätigt worden.

Zu den verabschiedeten Empfehlungen und Stellungnahmen:

Mit seiner Empfehlung, einen Kerndatensatz Forschung zu definieren und einzuführen, stößt der Wissenschaftsrat einen Prozess zur Standardisierung von Datenformaten zu Forschungsaktivitäten und Forschungsprodukten an. Damit soll zum einen die Datenerhebung vereinheitlicht, zum anderen der Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren einfacher werden. Die Umsetzung soll im Rahmen eines über 18 Monate laufenden Projektes erfolgen, das in vier Projektgruppen die unterschiedlichen Aspekte des Kerndatensatzes bearbeiten und zudem eine Erprobungsphase mit zwei bis drei Pilothochschulen umfassen soll. In einem ersten Schritt soll die angestrebte Spezifikation den Austausch von Daten zu Beschäftigten, Nachwuchsförderung, Drittmitteln und Projekten, Forschungspreisen und Auszeichnungen, Patenten sowie Publikationen regeln. Zudem wird eine Vereinheitlichung der Fächerklassifikation angestrebt.

Die deutsche historische Forschung zum östlichen Europa genießt international großes Ansehen. Sie könnte ihr beträchtliches wissenschaftliches Potenzial aber noch besser ausschöpfen, wenn Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in diesem Forschungsfeld enger zusammenarbeiten würden. Auch ein intensiverer Austausch mit der Geschichtswissenschaft allgemein und mit gegenwartsbezogenen sozialwissenschaftlichen Fächern wäre einer Weiterentwicklung dieser historischen Regionalforschung förderlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftsrat in seinen „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der außeruniversitären historischen Forschung zum östlichen Europa“.

Eine insgesamt gute Qualität seiner Dienstleistungen für Bund, Länder und Hochschulen hat der Wissenschaftsrat dem HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF), Hannover, bescheinigt. Gleichzeitig hat er dem Institut empfohlen, sich für seine künftigen Aufgaben in der Politik- und Organisationsberatung neu auszurichten. Das HIS-Institut für Hochschulforschung ist die größte, auf forschungsbasierte Dienstleistungen für den Hochschulsektor und die Hochschulpolitik spezialisierte Einrichtung in Deutschland und Europa.

Als eine einmalige Einrichtung in der deutschen Wissenschaftslandschaft, der eine herausragende Bedeutung für die deutsch-französische Wissenschaftszusammenarbeit zukommt, würdigt der Wissenschaftsrat das Centre Marc Bloch (CMB). Das in Berlin angesiedelte Forschungszentrum für Sozialwissenschaften hat erste Schritte unternommen, um sich zu einer binationalen, französisch-deutschen Forschungseinrichtung zu entwickeln.

Im Rahmen der Institutionellen Akkreditierung wurden auf den Wintersitzungen drei Verfahren abschließend beraten. Die Deutsche Hochschule der Polizei, Münster, wird durch den Wissenschaftsrat für fünf Jahre akkreditiert. Das Promotionsrecht ist von dieser Entscheidung ausdrücklich ausgenommen. Akkreditiert bzw. reakkreditiert wurden auch die H:G Hochschule für Gesundheit und Sport, Berlin, und das Theologische Seminar Elstal (ThS Elstal).

Hinweis: Die genannten Empfehlungen und Stellungnahmen werden im Netz als Volltext veröffentlicht, sie können aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post(at)wissenschaftsrat.de) angefordert werden.

Quelle: http://www.wissenschaftsrat.de, Köln, PM 01/2013